Unterwegs und wieder daheim (1895)
[…]
Und wieder hier draußen ein neues Jahr, —
Was werden die Tage bringen?!
Wird's werden wie es immer war,
Halb scheitern, halb gelingen?
Wird's fördern das worauf ich gebaut,
Oder vollends es verderben?
Gleichviel was es im Kessel braut,
Nur wünsch' ich nicht zu sterben.
Ich möchte noch wieder im Vaterland
Die Gläser klingen lassen,
Und wieder noch des Freundes Hand
Im Einverständniß fassen.
[…]
Berliner Landpartie (1892—98)
[…]
Unter Gähnen, Mückenmorden
ist es endlich sieben geworden,
Mutter macht sich schon bereit,
Mann, ich denk, es ist nu Zeit,
möchte gern noch länger bleiben,
doch man muß nicht übertreiben,
wenn am höchsten der Genuß,
allemal man schließen muß,
darin bin ich großgezogen
und es hat mich nie betrogen.
Alle haben Rückfahrtskarten,
alle müssen deshalb warten,
9 Uhr geht der nächste Zug,
9 Uhr ist auch früh genug,
9 ½ da landen sie, —
war Berliner Landpartie.
An Emilie (Zum 24. Dezember 1891)
Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte —
Rechnet sich aus all dem Braus
Doch ein richtig Leben heraus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.
Mein Leben, ein Leben ist es kaum,
Ich geh durch die Straßen als wie im Traum.
Wie Schatten huschen die Menschen hin,
Ich selber ein Schatten dazwischen bin.
Und im Herzen tiefe Müdigkeit,
Alles mahnt mich, es ist Zeit.
|