Fontane, wie er mir gefällt
Das gibt dann eine glatte Fläche
Vom Bahnhof bis in
das nächste Dorf
Als der letzte dunkle Punkt.

Resignation (1857)

[…]

Man wird nicht besser mit den Jahren,
Wie sollt es auch, man wird bequem
Und bringt, um sich die Reu zu sparen
Die Fehler all in ein System

Das gibt dann eine glatte Fläche,
Man gleitet unbehindert fort,
Und „allgemeine Menschenschwäche”
Wird unser Trost- und Losungswort.

Die Fragen alle sind erledigt,
Das eine geht, das andre nicht,
Nur manchmal eine stumme Predigt
Hält uns der Kinder Angesicht.

In der Koppel (1895)

Vom Bahnhof bis in das nächste Dorf,
Durchs Luch hin, zwischen Gras und Torf,
Zwischen Ellern und Weiden, hellen und dunkeln,
Zwischen rotem Ampfer und gelben Ranukeln,
Läuft heute, hell im Sonnenstrahl,
Der elektrische Bahnzug zum ersten Mal.
Kein Mann am Ventil, am Wasserhahne,
Kein grauer Qualm, keine schwarze Fahne,
Kein Husten und Prusten, sonnenbeschienen
Gleitet der Wagenzug über die Schienen.
Sonnenbeschienen und still und stumm,
In der Koppel die Pferde sehen sich um,
Und das junge Volk, es drängt sich dicht
An die Hürde heran, und eines spricht:
Onkel spricht immer von unsrer traurigen Lage,
Sie sei so traurig, nichts wie Plage,
Wir müßten uns quälen, wir müßten uns schinden.
Ich kann unsre Lage so trautig nicht finden.

[…]

Ausgang (1885—1888)

Immer enger, leise, leise
Ziehen sich die Lebenskreise,
Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
Schwindet Hoffe, Hassen, Lieben,
Und ist nichts in Sicht geblieben
Als der letzte dunkle Punkt.